Mein Stein

Wie ein Stein wollt ich sein,
genügend mir selbst,
ruhend in mir,
allein sein.

Da fand meine Hand,
vergnügend sich selbst,
ruhend am Strand
den Sandstein,

nahm ihn mit nach Haus,
schwerwiegend in sich.
Den Hammer ich fand,
das Werkzeug.

Hart, laut, grob und fein
den Meißel ich trieb
hinein. Doch der Stein
widerstand.

Da sah meine Hand,
wie beschaffen der Stein,
wie gewachsen sein
Selbst war

und setzte den Schlag
stets da, wo der Stein
ihr nachgab, der Hand,
und mein

Gegenüber mir ward.
Nun spricht er zu mir,
vollendet durch mich,
mein Stein!


Hannah Guth, Sommer 2014